… Ebenso ambivalent gibt sich die Fototapete, die man in ihrer Monumentalität als eine Art installatives Bild sehen kann. Gezeigt wird ein menschenleerer Raumteil mit einer früheren Installation von Czihak: rechts die Ansicht und links das spiegelverkehrte Motiv. Auch dieser Raum gibt keinen deutlichen Verweis auf die zugrunde liegenden Umstände. Optisch wird der Raum der Kunsthalle erweitert, denn der Tapetenraum tritt so plastisch hervor, dass wir glauben, diesen betreten zu können und vielleicht sogar nach hinten weitergehen können. Czihak hat hier zahlreiche Raumebenen geschaffen und durch deren Verschränkung Bewegung in die eingefrorene Situation gebracht. Neue Wahrnehmungsmöglichkeiten räumlicher Strukturen eröffnen sich. Neben dem Raum des Tapetenmotivs gibt es noch den auf dem ‚Foto im Foto’ dargestellten Raum, den durch die Spiegelung entstandenen neuen Raum sowie den künstlerisch bespielten Ausstellungsraum – ein irritierendes Spiel, das durch die Spiegelverkehrtheit und die beim diagonalen Vorbeigehen erfahrbare optische Verschiebung des Tapetenraums noch potenziert wird. … (Petra Noll, aus der Eröffnungsrede zur Ausstellung "Jump the Line")
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